KINDFERHILFSORGANISATION
Unser Schulpatenprojekt
Das Projekt kelasi (kelasi = Schule auf Lingala) ist unser erstes Projekt.
Das Projekt Kelasi ermöglicht es Kindern, aus sozial schwachen Familien eine französichsprachige Privatschule zu besuchen.
Jetzt wird sich manch einer denken "oh, warum ausgerechnet eine Privatschule?"
Die Anwort ist schnell gegeben. Nur auf diesen Schulen lernen die Kinder wirklich lesen, rechnen und schreiben und das in der Staatssprache Französich. Wir wollen den Kindern eine echte Chance geben. Natürlich könnten wir die Kinder auch auf bedeutend günstigere Schulen schicken und damit viel mehr Kinder, aber würden sie dort kaum was lernen.
Zunächst erfolgte die Förderung der Kinder auf privater Ebene. Katharina, unsere Präsidentin, hat Kontakt zu vielen Familien und sah großen Handlungsbedarf.
Zunächst wurden also Kinder aus dem direkten Umfeld von Katharina ausgewählt und im Jahr 2016 mit 5 Kindern gestartet. Jedoch schon ein paar Monate später - zum Schulbegin im September 2016 - waren es ganze 10 Kinder, die wir Dank zahlreicher Spender auf eine Schule schicken konnten.
Ein Jahr darauf, im September 2017, schulten wir dann schon ganze 20 Kinder ein. Die Zahl hat sich nunmehr verdoppelt, was uns sehr stolz und glücklich macht.
Momentan übernimmt Katharina vor Ort die Auswahl, sowie auch die Betreuung. Durch die katastrophale Verkehrssituation braucht sie oft mehr als zwei Stunden zu den weniger Kilometer entfernten Schulen oder den Familien. Ständige Besuche sind daher nicht machbar. Dennoch achtet Sie darauf, die Familien in regelmäßigen Abständen zu besuchen und auch zwischendurch bei den Schulen vorbeizuschauen.
Hier ist allerdings Fingerspitzengefühl gefragt. Oft ist Katharina die einzige Weiße, die jemals das Quartier betreten hat. Da Eifersucht ein großes Thema ist, muss Katharina bei ihrer Arbeit wirklich behutsam vorgehen, um vor allem die Familien zu schützen, deren Kinder gefördert werden.
Schnell macht sowas im Quartier "die Runde" und schon muss die Familie mehr auf dem Markt für ihre Lebensmittel bezahlen oder wird beklaut. Schließlich haben sie eine weiße Madame zur Freundin, ergo Geld.
Leider konnten wir nicht für alle Kinder Schulpaten finden, die die Schulgebühren für einen längeren Zeitraum regelmäßig übernehmen.
Das Ziel für 2018 ist daher mindestens allen 20 Kindern einen Schulpaten zu verschaffen und Ihnen somit die Gewissheit zu geben, dass sie weiterhin zur Schule gehen können.
Die Patenschaft sollte im besten Falle die komplette Schullaufbahn eines Kindes über anhalten.
Da das Projekt zunächst auf privater Basis gestartet wurde, befinden sich zurzeit Kinder aus dem Umfeld unserer Vorsitzenden darin.
Doch auch Sie wurde nach bestem Wissen und Gewissen von Katharina ausgewählt.
Zunächst verfolgten wir die Idee, nur Kinder einzuschulen, die die erste Klasse besuchen sollten. Davon versprachen wir uns, so ein Kind zum frühstmöglichen Zeitpunkt fördern zu können.
Jedoch erwies sich diese Auswahl zwar als gut und auch logisch, aber in der Umsetzung hatten wir an einen wichtigen Faktor nicht gedacht. Die Eltern.
Bei der Auswahl wird daher zunächst geschaut, wieviel Einsatz die Eltern bereits selbst gezeigt haben um ihren Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Nur so können wir uns einigermaßen sicher sein, dass die Eltern bereits verstanden haben, wie wichtig und existenziell Schulbildung für ihre Kinder ist und mitarbeiten.
Geht vielleicht ein Kind schon aus der Familie in die Schule? Was machen die Eltern/ die Familie um die Schulgebühren zu finanzieren? Wie hoch ist das Einkommen in der Familie? Können sie ihre Kinder ernähren und für ihre Gesundheit sorgen?
All das sind Fragen, die für Katharina eine wichtige Rolle bei der Auswahl spielen.
Auch werden nie alle Kinder einer Familie in die Förderung aufgenommen. Zu schnell wird so die Förderung zu einer Selbstverständlichkeit und die Anstrengungen, die Kinder voran zu bringen, lassen rapide nach.
An dieser Stelle sei betont, dass wir die Eltern auch weiterhin in die Verantwortung nehmen und sie ihren Teil zum Gelingen beitragen müssen.
Sie bleiben weiterhin in der Verantwortung, dass die Kinder die Schule besuchen, gesund und gut ernährt sind und sich wirklich auf die Schule konzentrieren.
Denn nichts lieben die Menschen hier mehr, als Verantwortung auf jemanden abwälzen zu können. Das wollen wir aber gerade nicht.
Durch regelmäßige Kontrollen und Besuche bei den Schulen/Lehrern und den Eltern soll dies sichergestellt werden.
Auch soll zukünftig darüber nachgedacht werden, die weitere Förderung von den erzielten Noten abhängig zu machen, jedoch gestaltet sich die Umsetzung als sehr schwierig, da hier auch leicht Noten für ein paar Tausend Franc vergeben werden. Wir könnten uns also nicht mehr sicher sein, ob die Noten der Wirklichkeit entsprechen oder ob sie ein wenig frisiert wurden.
Wir sind gerade dabei, ein geeignetes Kontroll- und Förderverfahren zu entwickeln, was nicht mal so eben mit ein bisschen Geld umgangen werden kann.
Wahrscheinlich werden wir es auf jedes einzelne Kind individuell zuschneiden und den Fortschritt eines jeden einzelnen Kindes begutachten.
Wir haben so viele Kinder auf unserer Liste stehen, die gerne lernen und liebendgerne in eine gute Schule gehen würden, dass wir Kinder und Eltern, die nicht mitarbeiten und nicht an einem Fortkommen interessiert sind, als nicht mehr förderungswürdig einschätzen.
Natürlich ist die Beendigung der Förderung der letzte Schritt. Vorher erfolgen zunächst Gespräche mit Eltern und Lehrern, so dass vielleicht eine weniger drastische Lösung gefunden werden kann.
Langfristig soll man sich allerdings bewerben müssen. Das fördert zum einen wieder einmal die Eigeninitiative und zum anderen wollen wir natürlich, dass der jetzt noch private Charakter ein wenig verblasst.
Zudem möchten wir durch eine Art Bewerbungsverfahren noch mehr Eltern und Kindern die Möglichkeit bieten, Unterstützung bei den Schulgebühren zu bekommen.
Auch hat es sich im letzten Jahr bewährt, die Kinder nicht sofort an einen Schulpaten zu übergeben, sondern Sie zunächst durch allgemeine Spenden zu fördern. Dies gibt uns die Möglichkeit ersteinmal zu schauen, ob Kinder und Eltern wirklich mitarbeiten und ihre Aussagen sich bewahrheiten.
Haben Kinder und Eltern sich in diesem Probejahr bewährt, so bieten wir Ihnen an für die weitere Förderung einen Schulpaten zu suchen.
Wir hoffen sehr, dass wir bald noch viel mehr Kinder zur Schule schicken können.